Die Hofgeschichte
Das Anwesen Nr. 25 war das ehemalige Hüthaus der Dorfes und bis Anfang des 19. Jahrhunderts in gutherrschaftlichen Besitz. 1840 wird berichtet, dass es sich seit „urfürdenklichen Zeiten“ im Besitz der Gemeinde befindet. Auch als das Dorf keinen Dorfhirten mehr unterhielt, blieb das Hirtenhaus in Gemeindebesitz. Erst 1991 verkaufte die Stadt Nabburg das Anwesen an die Eheleute Wiederspick.
Die Raumaufteilung des Hauses und die beiden Eingänge deuten darauf hin, dass das Hüthaus nicht nur vom Dorfhirten bewohnt wurde, sondern – wie in vielen anderen Dörfern – auch die Armenstube des Dorfes beherbergte. In einem Visitationsprotokoll der Gemeinde Neusath aus dem Jahre 1889 wird von einer Reparatur der Holztüre des Armenstube berichtet, obwohl kein Armenhaus unter den gemeindeeigenen Gebäuden aufgeführt wird.
Die letzten bekannten Bewohner des Hüthauses waren der sogenannte Miasn´n Hans (etwa bis 1945) und ab 1946 Hans Schmidbauer (Foto), genannt Stroumer-Hans, der ehemals Großknecht am Edelmannshof war, in dem heute das Oberpfälzer Bauernmuseum Perschen untergebracht ist. Seit seinem Tod 1985 war das Haus unbewohnt.
Bauhistorische Beschreibung
Im Urkataster von 1840 wird das Hüthaus als „Wohnhaus mit Stall und Hofraum am Wernerhause“ beschrieben. Der Wohnstallbau wurde aus Granitbruchstein eingeschossig mit steilem – früher wohl strohgedecktem – Satteldach erbaut. Beide Giebelfelder sind Holzkonstruktionen. Das Wohnteil des Gebäudes wird durch zwei traufseitige Eingänge erschlossen. Der Stallbereich ist durch einen eigenen Eingang von der Nordwestseite erreichbar.
1987 wurden von der Stadt Nabburg Sofortmaßnahmen, wie Dachausbesserungen, Straßenmauerwerkssicherung und Verglasung zur Sicherung der Bausubstanz des Gebäudes durchgeführt.
(Foto: Ernst Dausch“)
(Text und Zeichnung aus „Bauernhäuser der Oberpfalz“)